Der britisch-kanadische Dirigent Henry Kennedy beendete kürzlich sein einjähriges Engagement als Dirigent an der Oper in Wroclaw, wo er in der Spielzeit 2022/23 zahlreiche Vorstellungen leitete. Auf seinen Einstand mit „Don Giovanni“ folgten Aufführungen von Bizets Meisterwerken „Carmen“ und „Les Pêcheurs de Perles“. Zudem debütierte er mit großem Erfolg an der Schlesischen Oper im polnischen Bytom, wiederum mit „Les Pêcheurs de Perles“.
Als Gründer und Musikdirektor des Resonate Symphony Orchestra hat Henry seit 2017 eine Vielzahl symphonischer Programme einstudiert und in den namhaftesten Sälen in London dirigiert. Das Repertoire reichte von Bachs Konzert für zwei Klaviere, Bruckners 3. und 4. Symphonie bis hin zu Schostakowitschs Leningrader Symphony und deckte somit die wichtigsten Epochen ab. Kürzlich eröffnete das Orchester das Deal Music & Arts Festival in Kent.
Neben dem Resonate Symphony Orchestra hat Henry eine Reihe von Orchestern in ganz Europa dirigiert, darunter das Sudeten Philharmonic und die Zielona Gora Philharmonics in Polen und das Brasov Philharmonic in Rumänien. Noch 2024 wird er beim Warsaw Radio Orchestra und mit der Chelsea Opera Group debütieren.
Letzten Sommer fungierte Henry als Assistent von Sir John Eliot Gardiner und dem Orchestre Révolutionnaire et Romantique bei der Einstudierung von Berlioz’ monumentaler Oper „Les Troyens“mit Vorstellungen beim Berlioz Festival, den Salzburger Festspielen, im königlichen Theater in Versailles, der Berliner Philharmonie und bei den BBC Proms.
Weitere Assistenzen absolvierte Henry 2022 bei Bassem Akiki anlässlich der Uraufführung von Philippe Boesmans’ letzter Oper On purge bébé am Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie, sowie im orchestralen Repertoire bei Marin Alsop, Sir Mark Elder, Edward Gardner, Hannu Lintu, Sir Simon Rattle, Jukka Pekka Saraste, Thomas Sondergard und John Wilson bei einigen der weltweit führenden Orchestern.
2021 wurde Henry, als einer von fünf jungen Dirigenten, von Riccardo Muti eingeladen, bei ihm zu studieren und im Rahmen der zehntägigen “Riccardo Muti Italian Opera Academy” der Prada Foundation in Mailand Verdis „Nabucco“ zu dirigieren. Daraufhin übernahm er als Einspringer für Muti Konzerte mit Auszügen aus „Nabucco“ mit dem Orchestra Cherubini in Rimini und Ravenna.
Im Frühjahr 2020 wurde Henry als einer von acht Halbfinalisten beim Karajan Wettbewerb in Salzburg ausgewählt und erhielt die Möglichkeit, das Mozarteum Orchester und das Österreichische Ensemble für neue Musik in der Felsenreitschule zu dirigieren.
Sein Dirigierstudium an der Londoner Royal Academy of Music schloss Henry mit Auszeichnung ab. Die folgenden Jahre konnte er prominente Mentoren und Fürsprecher gewinnen, darunter Richard Bonynge, Colin Metters, Riccardo Muti, Christopher Seaman, Christian Thielemann und David Zinman.
In seiner raren Freizeit beschäftigt er sich mit den großen Klassikern der Literatur und unternimmt Radtouren rund um seinen Heimatort in den Shropshire Hills.
