Alexander Joel (de)

Alexander Joel

Dirigent

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Der aus einer deutsch-britischen Familie stammende Dirigent Alexander Joel zählt heute zu den vielseitigsten und angesehensten Musikerpersönlichkeiten seiner Generation. Er wuchs in Wien und London auf und wurde in der Schweiz ausgebildet. Nach einem kurzen Studium in französischem und englischem Recht am King’s College in London zog er zurück nach Wien und studierte zunächst Klavier an der dortigen Musikakademie und begann 1991 sein Dirigentenstudium am Konservatorium der Stadt Wien (bei Prof. Schwarz und Prof. Mark), welches er mit Auszeichnung abschloss. Bald danach wurde er Preisträger beim Europäischen Dirigenten-Wettbewerb in Spoleto, besuchte zahlreiche Meisterkurse und nahm 1996 auch an den Meisterklassen in Tanglewood teil.

In der Spielzeit 2001/02 wurde Alexander Joel Erster Kapellmeister an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf und Duisburg, wo er sich bis 2006/07 ein breites Repertoire von über 35 Opern erarbeitete. Schon im Alter von 24 Jahren gab er sein Debüt am Opernhaus Nürnberg und weitere Engagements führten ihn als Gastdirigenten u.a. nach Baden, Klagenfurt und an die Wiener Volksoper.

Von 2007 bis 2014 war Alexander Joel Generalmusikdirektor am Staatstheater Braunschweig, wo er unter anderem Neuinszenierungen von „Salome“, „Lady Macbeth von Mzensk“, „Lohengrin“, „Rosenkavalier“, „Tristan und Isolde“ und „Parsifal“ sowie ein umfangreiches Konzertrepertoire dirigierte, darunter auch die Sinfonien Gustav Mahlers.

Einen Meilenstein seiner internationalen Karriere markierte Joels gefeiertes Debüt an der Londoner Royal Opera 2012 mit “La Bohème”, gefolgt von weiteren Gastspielen mit “La Traviata” und “Carmen”, letztere wurde in der Fachzeitschrift Das Opernglas mit der Interpretation von Carlos Kleiber verglichen. Im Herbst 2017 kehrte Alexander Joel mit “Rigoletto” ans Royal Opera House zurück.

Zu seinen Karrierehöhepunkten der folgenden Spielzeiten gehörten die Premieren von Madama Butterfly in Hamburg (bei Arthaus auf DVD erhältlich), Verdis Macbeth in Kopenhagen, Rigoletto und Madama Butterfly am Grand Théâtre de Genève und Faust an der Sächsischen Staatsoper Dresden. Zudem leitete er zahlreiche Aufführungen an der Bayerischen Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, der Finnischen Nationaloper, dem New National Theatre in Tokio und der Norske Opera in Oslo.

Auch auf dem Konzertpodium ist Alexander Joel ein international gefragter Gast, neben seinen jüngsten Debüts beim Orchestre de la Suisse Romande und dem WDR Rundfunkorchester Köln absolvierte er mit dem Teatro Municipal de São Paulo, den Düsseldorfer Symphonikern, dem Danish National Symphony Orchestra, dem Orchestre National de Montpellier, dem Haydn Orchestra Bozen und dem BBC Philharmonic Orchestra erfolgreiche Auftritte.

Im Frühjahr 2016 gab er sein US-Debüt mit der “Lustigen Witwe” an der Boston Lyric Opera und leitete einen begeistert aufgenommenen “Otello” in der Regie von Michael Thalheimer an der Vlaamse Opera, wo er seit dieser Spielzeit die Position des Ersten Gastdirigenten innehat und künftig eine Opernproduktion und mehrere Konzertprogramme pro Saison leiten wird. Weitere Auftritte in der Saison 2015/16 waren Manon an der Opéra de Marseille, Turandot in Zürich und an der Deutschen Oper Berlin, Don Giovanni and Madama Butterfly an der Königlichen Oper Stockholm und La Traviata an der Staatsoper Hamburg und an der Wiener Volksoper.

Die Saison 2016/17 begann Alexander Joel mit einer enthusiastisch aufgenommenen Neuproduktion von „Manon Lescaut“ an der Nederlandse Opera in Amsterdam in der Regie von Andrea Breth mit Eva-Maria Westbroek in der Hauptpartie und dem Netherlands Philharmonic Orchestra. Im Zentrum dieser Spielzeit stand sein erstes Dirigat von Wagners komplettem „Ring“-Zyklus in einer von Uwe Eric Laufenberg inszenierten Neuproduktion am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, gefolgt von einer Neuinszenierung von Simon Boccanegra an der Vlaamse Opera.

Zu den Highlights seiner Spielzeit 2017/2018 zählen u.a. die David McVicars „Rigoletto“ Produktion am Royal Opera House Covent Garden, Neuproduktionen von „Cavalleria Rusticana“ und „Pagliacci“ am Grand Théatre de Genève, eine Neuproduktion von Korngolds „Das Wunder der Heliane“ an der Vlaamse Oper und „Tosca“ am Königlichen Opernhaus in Stockholm. Darüber hinaus leitete er Konzerte als Hauptgastdirigent des Vlaamse Opera Orchestra sowie mit dem Staatsorchester Braunschweig.

Die Saison 2018/19 umfasst Maestro Joels Debüt an der English National Opera mit „La Bohème“, sowie seine Rückkehr an das Royal Opera House Covent Garden mit einer glanzvoll besetzten „Tosca“ (Doppelbesetzung: Kristine Opolais und Angela Gheorghiu als Tosca, sowie Bryn Terfel als Scarpia). Die laufende Spielzeit begann er mit der Andreas Homoki-Inszenierung von Verdis Luisa Miller an der Hamburgischen Staatsoper sowie seinem sinfonischen Debut mit dem Niederländischen Philharmonischen Orchester im Concertgebouw in Amsterdam.

Alexander Joel wird in der Spielzeit 2022/2023 u.a. an der Oper Zürich eine konzertante Aufführungsserie der Oper “Lakmé” und an der Hamburgischen Staatsoper Gounod’s “Faust” dirigieren. Neben dem französischen Repertoire werden die Opern Richard Wagners einen besonderen Schwerpunkt bilden. So wird er “Die Meistersinger von Nürnberg” und “Tristan und Isolde” am Staatstheater Wiesbaden dirigieren, und mit “Parsifal” sein Debut am National Theater Mannheim geben. Zukünftige Engagements ab 2023 beinhalten seine Rückkehr ans Londoner Royal Opera House Covent Garden für eine Wiederaufnahme von “La Traviata” sowie Produktionen von “Il Trittico” und “La Traviata” an der Welsh National Opera und sein Debut an der Israel national Opera in Tel Aviv.

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